Kreislaufwirtschaft: eine günstige Zukunft für das Wasser
Grundgedanke der Kreislaufwirtschaft sorgt für verbesserten Umgang mit Wasser und nützt Mensch und Natur
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Studie von BSI & Waterwise zeigt, dass die Bekämpfung der Wasserknappheit ebenso wichtig ist wie der Klimawandel
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Wenn nichts unternommen wird, könnten bis 2050 75 % der Weltbevölkerung von Dürre betroffen sein
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Deutschland ist in Europa führend bei der Regenwassernutzung, da fast ein Drittel der Neubauten mit Regenwasserauffangsystemen ausgestattet ist
23. August –Die Wasserknappheit in großen Volkswirtschaften wie den USA und China nimmt immer mehr, da der jährliche Wasserverbrauch im letzten Jahrhundert weltweit um etwa 3 500 Milliarden Kubikmeter gestiegen ist. Maßnahmen zur Steigerung der Kreislauffähigkeit von Wasser durch globale Zusammenarbeit und Innovation könnten dazu beitragen, dieses Problem zu lösen. Laut einer neuen Studie von BSI und Waterwise bringt dies weitreichende Vorteile mit sich, darunter die Verringerung des Dürrerisikos, die Unterstützung der Klimaziele und die Förderung der sozialen Entwicklung zur Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung.
Der Bericht Thirst for change: securing a water positive future (Durst nach Veränderung: zur Sicherung einer wasserfreundlichen Zukunft) zeigt, dass etwa 10 % der globalen Kohlenstoffemissionen auf die Aufbereitung und Nutzung von Wasser zurückzuführen sind. Zudem könnten bis 2050 bis zu 75 % der Weltbevölkerung von Dürre betroffen sein. Dadurch wird deutlich, dass die umgehende Bekämpfung von Wasserknappheit einen ähnlich positiven Effekt auf den Planeten haben könnte wie der Kampf gegen die Klimakrise. Diese Erkenntnis könnte auch dabei helfen, Verbraucher davon zu überzeugen, wassersparende Produkte zu nutzen und den Grundgedanken einer Kreislaufwirtschaft zu verinnerlichen.
Die Studie von BSI, einem internationalen Marktführer für Normen, Zertifizierungen und Auditierungen, in Zusammenarbeit mit Waterwise, einer führenden Organisation für eine effiziente Wassernutzung, bewertet die Wasserknappheit an 40 Standorten weltweit. Dem zufolge besteht das höchste Risiko für einen Wassermangel in den USA, China und Indien. Im Vergleich dazu rangiert Deutschland etwa im Mittelfeld. Während Wasser auf der Erde im Überfluss vorhanden ist, stehen nur 0,5 % als Süßwasser zur Verfügung. Laut des Reports treibt eine Kombination aus Bevölkerungswachstum, Klimawandel und wirtschaftlicher Entwicklung die Nachfrage nach Wasser in einem Maß, das nicht nachhaltig ist [i]. Laut des Reports treibt eine Kombination aus Bevölkerungswachstum, Klimawandel und wirtschaftlicher Entwicklung die Nachfrage nach Wasser in einem Maß, das nicht nachhaltig ist.
Ein bewusster Umgang mit Wasser bringt wichtige Vorteile, wie z. B. einen gerechteren weltweiten Zugang zu Trinkwasser, den Schutz wertvoller Lebensräume und eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel und Dürren. Die Studie enthält zudem eine Reihe von Empfehlungen:
- Wasserverschwendung als ernsthafte Herausforderung erkennen – das Problem anerkennen und handeln, wobei Versorgungsunternehmen eine Vorreiterrolle bei der Reduktion von Leckagen zu kommen sollte
- Sicherstellen, dass wassersparende Produkte leicht verfügbar sind und es einfach ist, nachhaltige Entscheidungen zu treffen – Länder wie Australien und Singapur haben beispielsweise eine Kennzeichnungspflicht für die Wassereffizienz von Produkten eingeführt, die mit der entsprechenden Norm übereinstimmen
- Innovationsoffenheit und verbesserte Datennutzung – intelligente Wasserzähler haben das Potenzial, einen entscheidenden Beitrag zum Wassersparen zu leisten
- Eine Kultur des Wassersparens fördern – den Schutz unseres Planeten durch Wassermanagement priorisieren, sei es zu Hause oder am Arbeitsplatz und in sämtlichen Branchen
- Den Kreislauf schließen – Wasserrecycling und -wiederverwendung zur Norm machen, wo immer dies möglich ist, z. B. durch Regenwassernutzung
- Partnerschaften mit Wirkung – Gemeinsame Anstrengungen einer Vielzahl von Akteuren, von der Regierung und den Regulierungsbehörden bis hin zur Wasserindustrie und letztlich allen Wassernutzern, können dabei helfen, die wachsenden Herausforderungen zu bewältigen.
Im Report werden kostengünstige und leicht zugängliche Maßnahmen von Einzelpersonen, Organisationen und Gesellschaft zur Bekämpfung von Wasserknappheit vorgestellt. Dabei handelt es sich beispielsweise um den verstärkten Einsatz intelligenter Zähler, die Installation alternativer Wasserversorgungssysteme (Regenwassernutzung, Grauwasserrecycling) oder nachhaltige Lösungen für die Stadtentwässerung in Neubauten.
Deutschland nimmt aktuell eine führende Rolle bei diesen Alternativtechniken ein. Neben Frankreich und dem Vereinigten Königreich ist hier der Marktanteil intelligenter Zähler am höchsten in Europa. Darüber hinaus ist Deutschland neben Japan und Australien Vorreiter bei der Regenwassernutzung. Im Jahr 2017 war fast ein Drittel der Neubauten in Deutschland mit einem Regenwassersammelsystem ausgestattet. Dieses wird hauptsächlich für Bewässerung, Toilettenspülungen und Wäsche waschen genutzt.
Deutschland ist in Europa zudem bei Systemen zur Wiederverwendung von Grauwasser führend. Hierbei wird etwa Duschwasser aufgefangen und für die Toilettenspülung verwendet. Aktuell sind landesweit tausende solcher Systeme in Betrieb. Der motivierende Faktor dafür scheint der Umweltschutz zu sein, obwohl es angesichts steigender Lebenshaltungskosten auch finanzielle Beweggründe geben könnte. Aufgrund der individuellen Bauweise in Deutschland sind etwa 95 % der Systeme in Ein- und Zweifamilienhäusern installiert.
Denelise L'Ecluse, Managing Director Assurance Continental Europe bei BSI, sagt: „Wasser ist eine unserer grundlegendsten, wertvollsten und am meisten unterschätzten Ressourcen – es ist der blaue Faden, der unsere Welt verbindet – und ein vernünftiger Umgang damit ist voll von Vorteilen. Es fördert die Gesundheit, den Erhalt einer artenreichen Umwelt, gewährleistet Nahrungssicherheit und trägt zum Wirtschaftswachstum bei. Allerdings wird immer deutlicher, dass es nicht nachhaltig ist, wenn die Wassernachfrage weiter steigt, ohne dass Maßnahmen ergriffen werden, die sicherstellen, dass wir das Wasser vernünftig nutzen und es effizient wirtschaften.“
„In vielen Ländern und bei vielen Einzelpersonen herrscht bereits ein gutes Bewusstsein über die Auswirkungen von Wasserknappheit und der Bedeutung des Wassersparens. Jetzt ist der Moment gekommen, sich als Weltbevölkerung zusammenzuschließen und diesem Thema die gleiche Aufmerksamkeit zu widmen, die wir auch auf andere Umweltthemen verwenden. Wenn wir uns zusammentun, können wir unsere Ambitionen in die Tat umsetzen und den Fortschritt in Richtung einer nachhaltigen Wasserzukunft beschleunigen.“
BSI unterstützt Kunden und arbeitet in verschiedenen Bereichen der Wasserwirtschaft, einschließlich Wassersicherheitsplänen, die eine entscheidende Grundlage für ein effektives Risikomanagement und die Kontrolle aller Arten von biologischen, chemischen, physikalischen und radiologischen Gefahren darstellen.
Laden Sie sich die Studie hier herunter: hier.
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Für die Redaktion
Über die Studie
BSI hat Waterwise beauftragt, glaubwürdige und nachvollziehbare Daten zur Wasserverfügbarkeit, Wassernutzung und Wassereffizienz/-verschwendung aus einer Reihe von Zielländern zusammenzustellen. Der Bericht deckt das Vereinigte Königreich, die USA, Japan, China, Australien, Frankreich und Deutschland ab, mit dem Hinweis darauf, dass diese Länder Nettowasserverbraucher sind (also mehr Wasser aufbereiten, als sie verbrauchen). Gleichzeitig wurde die Rolle bestimmter Sektoren, einschließlich des Einzelhandels, des Gesundheitswesens und des Bausektors, untersucht. Soweit möglich, sind die gesammelten Informationen zwischen den Ländern vergleichbar.
Die Studie wurde von einem Expertenteam von Waterwise entwickelt und in Absprache mit den internationalen Partnernetzwerken der NGO, darunter die American Water Association, die International Water Association und The Water Conservancy in Australien, erstellt.
Der BSI Water Security Indicator, ein in Zusammenarbeit mit Waterwise entwickeltes Instrument, das Teil des Berichts ist, bewertet 40 Länder anhand von sieben Kriterien. Er stuft sieben Länder mit dem höchstmögliche Risikograd ein, und sogar Länder wie Frankreich, Deutschland, das Vereinigte Königreich und Australien sind einem mittleren Risiko ausgesetzt. Da die städtische Bevölkerung bis 2050 voraussichtlich auf 6,7 Milliarden Menschen anwachsen wird, hebt der Bericht hervor, dass ein vernünftiger Umgang mit Wasser entscheidend ist, um die wirtschaftliche Entwicklung und die sozialen Bedürfnisse abzudecken und die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Über BSI (British Standards Institution)
BSI ist ein internationaler Marktführer für Normen und Zertifizierung, der es Unternehmen ermöglicht, Wissen, Innovation und Best Practices zu teilen, um Menschen und Unternehmen dabei zu helfen, Spitzenleistungen zur Gewohnheit werden zu lassen und "Vertrauen für eine widerstandsfähigere Welt zu schaffen". Seit über einem Jahrhundert treibt BSI Best Practices in Organisationen auf der ganzen Welt voran. In Zusammenarbeit mit über 77.500 Kunden in 195 Ländern ist das Unternehmen wahrhaft global mit Fähigkeiten und Erfahrungen in allen Sektoren, darunter der Automobilbranche, Luft- und Raumfahrt, gebaute Umwelt, Lebensmittel und Einzelhandel sowie Gesundheitswesen. Durch Expertise in den Bereichen Standards und Wissen, Assurance Services, Regulatory Services und Consulting Services hilft BSI seinen Kunden, ihre Leistung zu verbessern, nachhaltig zu wachsen, Risiken zu managen und letztendlich widerstandsfähiger zu werden.
Die Partnerschaft mit Waterwise ergänzt die interne Arbeit von BSI, Informationen über den unternehmenseignen Wasserverbrauch zu sammeln und zu ermitteln, was derzeit getan wird, um dieses nachhaltig zu nutzen. Diese Daten werden dann genutzt, um eine unternehmensweite Strategie für den Wasserschutz bei BSI zu entwickeln.
Über Waterwise
Waterwise ist die führende unabhängige Stimme im Vereinigten Königreich für einen vernünftigen Umgang mit Wasser zum Wohle der Menschen und des Planeten. Unsere Vision ist es, dass Wasser jeden Tag, überall und von jedem vernünftig genutzt wird. Wir sind Großbritanniens Gewissen in Sachen Wassereffizienz, im Namen der Menschen und des Planeten, und sind Experten für Wassereffizienzpolitik, Regulierung, Forschung, Verhalten und Kampagnen. Waterwise ist eine Organisation, die das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter in den Vordergrund stellt.
[i] Wasser ist auf der Erde zwar reichlich vorhanden, aber nur 1-3 % davon sind Süßwasser, von denen etwa 0,5 % als zugänglich gelten. (Water security is a national security issue: What's needed now, World Economic Forum, Februar 2023)