Was passiert jetzt, da BIM global geworden ist?

Im Januar 2019 werden die ersten beiden wichtigen internationalen Normen für die Building Information Modelling (BIM) veröffentlicht. Als Reaktion darauf wird in diesem Blogbeitrag erläutert, was sie beinhalten und was sie für die britische und globale Bauindustrie bedeuten.

Im Jahr 2011 stellte die britische Regierung in einem Dokument [1] die Vorteile von BIM heraus und drängte darauf, dass der britische Bausektor sie auf breiter Ebene übernimmt. Es wurde davon ausgegangen, dass BIM die Baukosten um bis zu 25 Prozent senken könnte.

Um die Einführung von BIM zu beschleunigen, schrieb die Regierung die Verwendung von BIM Level 2 als Bedingung für künftige Verträge im öffentlichen Sektor vor. Außerdem beauftragte sie BSI mit der Ausarbeitung von Normen, die dabei helfen sollten. Dies führte zu einer Reihe britischer BIM-Normen, die den Prozess formulierten und eine frühzeitige Einführung im gesamten britischen Bau- und Anlagenmanagement ermöglichten.

Von Anfang an wurde erkannt, dass BIM eine bahnbrechende Arbeitsweise im Bauwesen darstellt und dass BIM-Technologien und -Prozesse über nationale Grenzen hinausgehen. Das Vereinigte Königreich war bei der Entwicklung von BIM führend. Der Schritt zur Internationalisierung ist Teil einer Strategie, die darauf abzielt, unsere Erfahrungen und unser Wissen weltweit zu teilen.

Daher hat BSI bereits die ersten beiden wichtigen internationalen BIM-Normen veröffentlicht. Diese sind:

BS EN ISO 19650-1: Organisation und Digitalisierung von Informationen über Gebäude und Ingenieurbauwerke, einschließlich Gebäudedatenmodellierung -- Informationsmanagement mit Hilfe von Gebäudedatenmodellierung: Konzepte und Grundsätze

BS EN ISO 19650-2: Organisation und Digitalisierung von Informationen über Gebäude und Ingenieurbauwerke, einschließlich Gebäudedatenmodellierung -- Informationsmanagement mit Gebäudedatenmodellierung: Phase der Übergabe der Objekte.

Diese beiden Normen ersetzen die aktuelle BS 1192:2007+A2:2016 zu den Grundsätzen und die PAS 1192-2:2013 zum Satz für die Übergabe der Anlagen.

Bewältigung des Übergangs

Es ist erwähnenswert, dass der ISO-Entwicklungsprozess, der zu diesen beiden neuen Normen führte, von britischen Experten und einem britischen Convenor geleitet wurde. Die ISO-Normen sind eine britische Initiative und basieren auf den bestehenden britischen Normen.

Teil 1 - der sich mit Konzepten und Grundsätzen befasst - empfiehlt einen Rahmen für das Informationsmanagement, der den Austausch, die Aufzeichnung, die Versionierung und die Organisation von Informationen für alle Beteiligten umfasst. Er gilt für den gesamten Lebenszyklus einer baulichen Anlage, einschließlich der strategischen Planung, des anfänglichen Entwurfs, der Konstruktion, der Entwicklung, der Dokumentation und des Baus, des täglichen Betriebs, der Instandhaltung, der Renovierung, der Reparatur und des End-of-Life Zyklus.

Teil 2 beschreibt einen Managementprozess für den Informationsaustausch unter Verwendung von BIM während der Lieferphase einer Anlage. Er gilt für alle Arten von Anlagen und ist für alle Arten und Größen von Organisationen geeignet.

Die Unterschiede zwischen den ISOs und den britischen Normen sind nicht groß. Die ISOs folgen einer einfacheren und übergeordneten Struktur. Außerdem werden die Rollen als "Funktionen" bezeichnet - dies dürfte dazu beitragen, die oft vertretene Ansicht zu vermeiden, dass für die Einführung von BIM neue Berufsbezeichnungen und Teammitglieder erforderlich sind, was nie beabsichtigt war.

Allerdings wird die britische Bauindustrie einige Prozesse anpassen müssen. Als Hilfestellung haben wir in PD 19650-0:2019 eine Anleitung für die Übergangszeit erstellt. Darüber hinaus enthält BS EN ISO 19650-1 ein nationales Vorwort, in dem die neue Terminologie erläutert wird, und BS EN ISO 19650-2 enthält einen nationalen Anhang, um die Anforderungen der ISO-Norm mit BIM Level 2 in Großbritannien in Einklang zu bringen.

Zusammen schließen diese Veröffentlichungen die Lücke zwischen den britischen Normen und den ISO-Normen und bieten eine Möglichkeit zur Navigation und Umsetzung von BIM Level 2 unter Verwendung der neuen Dokumentenserie.

Was bedeutet das für die britische Bauindustrie?

BSI möchte betonen, dass diese neuen ISO-Normen eine gute Nachricht für den britischen Bausektor sind. Sie tragen dazu bei, Hindernisse für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und wettbewerbsfähige Ausschreibungen zu beseitigen, sie legen den Grundstein für gleiche Wettbewerbsbedingungen auf internationalen Märkten und fördern den Handel. Da sie auf eine Initiative des Vereinigten Königreichs zurückgehen und auf britischer Praxis basieren, dürften sie britischen Unternehmen zudem einen Vorreitervorteil verschaffen.

Darüber hinaus wird die Tatsache, dass das Vereinigte Königreich bei ihrer Entwicklung eine führende Rolle gespielt hat, für unsere internationalen Projektplanungs- und -umsetzungsaktivitäten von Bedeutung sein, wenn das Vereinigte Königreich neuen globalen Handelsvereinbarungen beitritt.

Wir haben gesehen, dass während des Entwicklungsprozesses ein großes Interesse an den Normen aus Europa kam (die ISOs wurden bereits als europäische Norm angenommen) und auch Japan und Australien haben nachgezogen.

Am Vorabend der Veröffentlichung dieser neuen internationalen Normen deutet also alles darauf hin, dass BIM auf breiter Ebene angenommen wird und dass die britische Bauindustrie davon profitieren wird, dass sie bei der Entwicklung von BIM von Anfang an dabei war.

Weitere Informationen zu den neuen BIM-Normen finden Sie auf unserer Website.

 

[1] der Bericht für die Kundengruppe Bauwesen der Regierung

 

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