Nach einer globalen Pandemie, einem wirtschaftlichen Einbruch und schlechten Wetterbedingungen müssen Unternehmen, die im Bauwesen tätig sind, nachhaltiger und widerstandsfähiger werden. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die Nutzung der Vorteile, die sich aus der digitalen Transformation ergeben. Normen wie die ISO 19650-Serie unterstützen Unternehmen bei der digitalen Transformation.
Traditionell erstellten Planungs- und Bauprofis ihre Arbeitsergebnisse auf Papier und richteten sich dabei nach Normen für Bauzeichnungen und technische Dokumentation wie BS ISO 128-23 (Lines on Construction Drawings). Nach der Einführung des computergestützten Designs (CAD) wurden dieselben Dokumente nun digital erstellt, wobei dieselben Normen und weitere wie BS EN ISO 13567-2 (Ebenen für CAD) berücksichtigt wurden. Da sich der Gesamtprozess nicht grundlegend geändert hatte, konnten Unternehmen Produktivitätsverbesserungen bei der anfänglichen Erstellung, Koordination und Überarbeitung ihrer Informationen realisieren. Um die Bauindustrie weiter zu unterstützen, wurden gute Praktiken in Bezug auf kollaboratives Arbeiten und Informationsmanagement in einem Prozess zusammengefasst, der als Building Information Modelling (BIM) bekannt ist. Durch BIM werden Projekt-, Anlagen- und Organisationsentscheidungen durch eine digitale Repräsentation, ein sogenanntes Informationsmodell unterstützt.
Anstatt sich auf die Erstellung von Ergebnissen wie Zeichnungen und Berichten zu konzentrieren, spezifizierten die BIM-Normen, wie die Erstellung, der Austausch und die Bereitstellung von Informationen (die ein Informationsmodell bilden) zu verwalten sind. Die als UK BIM Framework Core Standards bekannten Normen wie ISO 19650 (Information Management using BIM) führen Schlüsselkonzepte ein, die das Informationsmanagement und das kollaborative Arbeiten unterstützen. Während in der Vergangenheit Planungs- und Bauexperten sich gegenseitig Zeichnungen auf dem Postweg geschickt haben, sind sie nun in der Lage, Informationen auf eine sichere und kontrollierte Art und Weise gemeinsam zu nutzen und auszutauschen; dies verbessert die Produktivität, reduziert Fehler und verringert die Notwendigkeit, Informationen anzufordern.
Erfahren Sie mehr über das UK BIM Framework, sowie die Anleitungen und Werkzeuge, die die Standards unterstützen, unter www.ukbimframework.com
Mit BIM als Tor zur digitalen Transformation haben einige Unternehmen begonnen zu erforschen, was es bedeutet, wirklich datenzentriert zu arbeiten. Im Zuge dessen haben Sie angefangen, dynamische digitale Darstellungen ihrer Anlagen, Prozesse und Systeme, sogenannte Digital Twins, zu pflegen. Diese Digital Twins nutzen Technologien wie Sensoren und Steuergeräte, um eine Beziehung zwischen einer digitalen Repräsentation und der realen Anlage herzustellen. Das bedeutet, dass physische Veränderungen digital erfasst und digitale Veränderungen physisch realisiert werden können. Der Einsatz von Digital Twins im Bauwesen ist noch recht jung, wobei viele der ersten Ansätze vom Centre of Digital Built Britain (CDBB) kommen. In Zusammenarbeit mit dem CDBB hat BSI begonnen, den ersten Standard für Digital Twins im Bauwesen zu entwickeln: Flex 260 (Digital Twins for the Built Environment).
Erfahren Sie mehr über Flex 260 und die Arbeit an Digital Twins im Bauwesen unter https://digitaltwinhub.co.uk/
Als nationale Normungsorganisation Großbritanniens unterhält BSI ein Portfolio an bewährten Verfahren zur Unterstützung der Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit der von ihr betreuten Sektoren, einschließlich dem Bauwesen und der Bauindustrie. Durch dieses Portfolio hat BSI Gemeinde und Städte zusammengebracht, Märkte vorbereitet und unterstützt nun laufende Geschäfte in Bezug auf Informationsmanagement und BIM. Da Unternehmen beginnen, andere Aspekte der digitalen Transformation zu erforschen, wird BSI weiterhin durch die Verbreitung von bewährten Verfahren innerhalb der Bauindustrie unterstützen.
Dan Rossiter, Sektorleiter bei BSI
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